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Erstmalig in der Spielklasse der 2. Bundesliga Pro gab es in Grimma einen Doppelspieltag. Diese Spieltage erfolgen in Absprache bei der Saisonplanung, weil Gastmannschaften mit weiterer Anreise meist die Auswärtsspielorte in Grimma und Dresden an einem Wochenende nutzen, um Fahrtkosten und -zeiten zu sparen. So empfingen die ESA Volleys am Samstag den ETV Hamburg und zum Sonntagsspiel den bisher ungeschlagenen Tabellenersten NawaRo Straubing.
"Grimmas Jungspunte" machten ihre Arbeit in beiden Spielen sehr gut und als Spielberichterstatter weiß man nicht, ob man erst über den Heimsieg gegen Hamburg oder die kämpferisch bockstarke Mannschaftsleistung gegen Straubing schreiben soll. Aber alles der Reihe nach…
Trotz letztem Herbstferien-Wochenende pilgerten wieder reichlich 270 Zuschauer in die Muldentalhölle, um ihren ESA Volleys die Daumen für den vielleicht ersten Heimsieg der Saison zu drücken. Grimma ging als Favorit in das Spiel und wollte den bisher sieg- und punktlosen Hamburgerinnen den Stempel ihres Spiels aufdrücken, was aber nicht von Anfang an gelang, Hamburg hielt gut mit und nutzte die Nervosität der Gastgeberinnen, um zu punkten. Mit 25:22 gewannen die ESA Volleys den ersten Satz, doch der ETV Hamburg hielt im 2. Satz dagegen und übernahmen zur Mitte des Satzes die Satzführung und brachte ihn mit 25:23 ins Ziel. Coach Munari fand in der Satzpause klare Worte, sodass Grimma wieder das Spielgeschehen übernehmen konnte. Theresa Barner (wieder genesen) verteilte klug die Bälle von der Netzmitte aus und brachte ihre Mitspielerinnen zu Punkterfolgen, Sophie Dreblow ließ keinen Zentimeter des Hallenboden unberührt und Knackpunkt für den Satzerfolg war zur Crunchtime die tolle Aufschlagserie der eingewechselten Celina Kudrin-Gusten, sodass Grimma 25:22 den 3. Satz gewann. Auch im 4. Satz sprühte das Spiel vor Spannung und Abwechslung, tolle Ballwechsel und spektakuläre Szenen bestimmten das Spiel auf beiden Seiten, Grimma mobilisierte alle Kräfte und hatte den unbedingten Willen, diese 3 Punkte nicht aus den Händen zu geben. 28:26 endete dieser Satz und das Spiel, in dem Theresa Barner zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde.
Nach nur knapp 20 Stunden Regenerationszeit standen die ESA Volleys wieder in ihrer Halle am Netz, dieses Mal kam der haushohe Favorit und ehemalige Erstligist NawaRo Straubing, um seine Visitenkarte in der Muldentalhalle abzugeben. Straubing hatte am Vorabend beim VCO Dresden in knapp 60 Minuten mit einem ungefährdeten 3:0 die erste Duftmarke des Wochenendes in Sachsen hinterlassen und einige Zuschauer war es Angst und Bange, dass es in Grimma auch so enden könnte. Aber Pustekuchen, die ESA Volleys eröffneten das Match und gingen zur Verwunderung aller klar in Führung, bis Straubing zur Satzmitte erwachte, das Spielgeschehen drehte und den 1. Satz 25:22 gewann. Den 2. Satz, die ESA Volleys waren sichtlich eingeschüchtert, machten die "bayrischen Girls" Ernst und rauschten im Expresstempo zum 25:12-Satzerfolg. Doch wieder fand Coach Munari die richtigen motivierten Kniffe und Worte, wechselte auf der Zuspielerposition Hannah Polzin ein, die ebenfalls bravourös ihre Mitspielerinnen bediente. Das gesamte Team fightete um jeden Punkt, glaubte an das Unmögliche und gewann unter dem ohrenbetäubenden Jubel der 210 Zuschauer den 3. Satz mit 27:25. Grimma zeigte gegen den Favoriten ein komplett anderes Gesicht als in den bisherigen Spielen, starkes Aufschlagspiel von Alschi Baumgart und wieder mal eine unglaubliche Sophie Dreblow als Libera stachen ein wenig aus dem Kader heraus - ohne damit die Leistung der restlichen Spielerinnen schmälern zu wollen. In Satz Nr. 4 zeigte Straubings internationale Toptruppe nochmals, warum sie aktuell ungeschlagen an der Tabellenspitze steht, gewann den Satz gegen weiterhin aufopferungsvoll kämpfende ESA Volleys mit 25:17 und somit auch verdient das Match! Zur wertvollsten Spielerin auf Grimmas Seite wurde in diesem Spiel Libera Sophie Dreblow gewählt.
Fazit: In beiden Spielen war eine klare Leistungssteigerung von Munaris Mädels zu erkennen, auf der aufzubauen gilt und die Stärken aller Spielerinnen zu fördern und natürlich die Schwächen im Spiel abzustellen sind. Nächster Prüfstein wird am kommen Samstag, 26.10.2024, ab 18 Uhr die BayerVolleys Leverkusen, die in der altehrwürdigen Muldentalhölle zu Gast sein werden.
Text: J. Beulich; Foto: Memofotografie
[Eintrag vom 21.10.2024]